Fast jedes große Unternehmen hat sein eigenes Corporate Start-up oder eine Digitaleinheit. Gerade bei Digitaleinheiten gibt es fast immer einen Engpass an Softwareentwicklern oder IT-Spezialisten. Dieser Engpass kann mit dem Einsatz von Low Code oder No Code Technologien deutlich reduziert werden. In diesem Artikel schauen wir uns konkret an, welche Herausforderungen Corporate Start-ups haben und welche Vorteile Low Code diesen bietet.
Corporate Start-ups sind sowohl in der Konzernumgebung, als auch im Mittelstand nicht wegzudenken. Dabei kann es sich um eine interne Abteilung handeln, die sich ausschließlich auf das Experimentieren von neuen Produkten und Geschäftsideen konzentriert. Insbesondere größere Unternehmen haben sogar ihre eigenen Unternehmen gegründet, die sich ganz auf die Erprobung neuer Ideen und deren Marktvalidierung zu konzentrieren. Corporate Start-ups oder Digitaleinheiten können dazu beitragen, bestehende Unternehmen umzugestalten und bei der digitalen Transformation zu unterstützen.
Die meisten Corporate Start-ups, die ich kenne, konzentrieren sich stark auf disruptive Innovationen für das Unternehmen. Das folgende Bild zeigt besonders gut, in welchem Innovationsbereich Corporate Start-Ups meistens vorkommen.
Bild von https://medium.com/corporate-startup-lab/what-is-a-corporate-startup-cafc30b9ebeb
Der Fokus von Corporate Start-ups ist es also komplett neue Produkte, Services oder Geschäftsbereiche zu entwickeln. Jedoch ohne 100 % Gewissheit auf Erfolg. Immer, wenn man etwas Neues ausprobiert oder versucht, gibt es eine Chance zu scheitern. Allerdings, wenn man gar nicht erst anfängt, kann man auch nicht gewinnen.
Häufig benötigen Corporate Start-ups oder Digitaleinheiten viele Softwareentwickler, IT-Spezialisten oder IT-Architekten. Noch dazu müssen neue Ideen schnell validiert werden. Man hat im Gegensatz zu klassischen IT-Projekten nicht monatelang Zeit, um erste Resultate zu erlangen. Die aufgestellten Hypothesen müssen schnell mit echten Kunden validiert werden. Wir werden später sehen, wie Low Code hier massiv unterstützen kann und welche Vorteile Corporate Start-Ups mit Low Code haben.
Das Hauptziel eines Corporate Startups besteht jedoch nicht nur darin, neue Produktideen auf dem Papier zu entwickeln. Vielmehr ist es ihr Ziel, ihre Hypothesen zu überprüfen und so viel wie möglich über den Markt und die Zielkunden zu erfahren. Corporate Startups sind für die gesamte Kette der Produktentwicklung verantwortlich. Sie beginnen mit der Suche nach einem Problem, das es wert ist, gelöst zu werden, erstellen MVPs, führen Interviews und Experimente durch und finden den richtigen Produkt-Markt-Fit.
Vor diesem Hintergrund müssen Corporate Start-ups und Start-ups im Allgemeinen einen Weg finden, um Produkte schnell und effizient zu entwickeln. Genau an dieser Stelle kommt Low Code ins Spiel. Bei Low Code können die Produktteams bereits vorhandene Softwarekomponenten wie Datenbanken, Cloud-Dienste, Workflows oder UI-Elemente verwenden. Das macht die Softwareentwicklung häufig um ein Siebenfaches schneller.
Interne Hürden und falsche Erwartungshaltung
Meiner Meinung nach haben Corporate Start-ups oft mit zu vielen internen Hürden zu kämpfen. Das Hauptziel eines Corporate Start-ups ist es, neue Ideen zu entwickeln, sie zu validieren, so viel wie möglich zu lernen und das Produkt anzupassen. Alles dreht sich um kontinuierliches Lernen, eine hohe Entwicklungsgeschwindigkeit und eine hohe Anzahl von Iterationen.
Der schwierigste Teil der Produktentwicklung ist oft nicht die Entwicklung selbst. Das Schwierigste ist vielmehr, ein Produkt zu entwickeln, das den Kunden wirklich einen Mehrwert bietet und zum Markt passt. Sie können das technisch fortschrittlichste Produkt haben, aber wenn es niemand haben will, haben Sie versagt! Auf der anderen Seite sind viele digitale Produkte sehr einfach nachzubauen, da sie keine großen technischen Schwierigkeiten aufweisen. Dennoch sind sie auf dem Markt erfolgreich, weil sie einen besonderen Bedarf decken und ein echtes Problem lösen.
Der schwierigste Teil der Produktentwicklung ist oft nicht die Entwicklung selbst. Das Schwierigste ist vielmehr, ein Produkt zu entwickeln, das den Kunden wirklich einen Mehrwert bietet und zum Markt passt.
Zu wenig Softwareentwicklungskompetenz
Corporate Start-ups haben oft Einschränkungen, wenn es darum geht, Mitarbeiter einzustellen oder bestimmte Softwareprodukte zu kaufen. Vor allem, wenn ein Startup-Unternehmen keine eigene rechtliche Einheit ist, ist es gezwungen, die gleichen Prozesse und Verfahren zu befolgen wie andere Abteilungen innerhalb des Unternehmens. Ich werde nicht im Detail darauf eingehen, warum das der falsche Weg ist, um schnell innovative Produkte zu entwickeln.
Worauf ich hinaus will, ist, dass dies die Entwicklungsgeschwindigkeit extrem verlangsamen kann. Vor diesem Hintergrund müssen Corporate Start-ups andere Lösungen finden, um ihr Entwicklungstempo zu beschleunigen.
Zu wenig Kundenfeedback
Ich kann diesen Punkt nicht genug betonen. Es ist enorm wichtig, frühzeitig richtiges Kundenfeedback zu bekommen. In der Vergangenheiit gab es zu viele Beispielen von Produkten und Services, welche am Kunden vorbei entwickelt worden. Dabei gilt es nicht nur frühzeitig Produkte mit Kunden zu testen. Es geht vorallem durch darum schnell Produktanpassungen durchzuführen. Die Fähigkeit, dass Organisationen oder Teams schnell lernen und angemessen reagieren können, wird auch in Zukunft immer wichtiger werden.
Die meisten Corporate Start-Ups oder Digitaleinheiten entwickeln digitale Produkte oder Geschäftsmodelle jeglicher Art. Dafür brauchen sie jede Menge Softwareentwickler und IT-Spezialisten. Wie jeder weiß, sind Softwareentwickler auf dem Markt sehr rar. Besonders für Unternehmen in ländlichen Regionen ist dieser Fachkräftemangel ein großes Risiko. Die Alternative ist oft, Freiberufler oder Softwareentwicklungsagenturen zu beauftragen.
Auch wenn dies ein guter Ansatzpunkt sein kann, müssen die Unternehmen eine Lösung finden, um die Produkte intern zu entwickeln oder zumindest eigenständig Änderungen durchzuführen. Anstatt Dienstleister zu beauftragen, gibt es die Möglichkeit bereits vorhandene Softwareentwickler aus dem Mutterunternehmen miteinzubeziehen. Dies scheint auf den ersten Blick eine gute Lösung zu sein. Je mehr man darüber nachdenkt, desto mehr erkennt man die Nachteile, die damit verbunden sind.
Mit Low Code Plattformen ist es möglich, eigene Webanwendungen oder mobile Apps ohne Programmierung zu entwickeln. Sie verfügen über visuelle Editoren, mit denen sich Anwendungen per Drag & Drop entwickeln lassen. Aber das ist noch nicht alles. Die meisten Plattformen bieten alle Komponenten an, welche für eine Softwareentwicklung benötigt sind. Das sind in der Regel eine Hosting-Infrastruktur, Datenbankmanagementsysteme, Workflow Engines und Interfaces. Je nach Anwendungsfall und Plattform ist es ebenfalls möglich eigenen Softwarecode hinzuzufügen.
Mit Low Code kann das Entwicklungstempo massiv beschleunigt werden. Viele Low Code Plattformen nutzen modernste Cloud-Dienste, die eine problemlose Skalierung ermöglichen. Selbst wenn man an funktionale Grenzen stößt (was ich zu Beginn nicht glaube), können Sie immer noch Ihren eigenen Code entwickeln oder eigene Services und in die Anwendung zu integrieren. Hier ist ein sehr gutes Low Code Beispiel für die Integration externer Algorithmen in eine No Code Anwendung.
Die Vorteile von Low Code Entwicklung für Corporate Start-Ups
Mit Low Code schneller MVPs entwickeln und anpassen
Neben der Entwicklungsgeschwindigkeit für die initiale Entwicklung, gibt es noch weitere Vorteile. Wenn ich von Entwicklungsgeschwindigkeit spreche, meine ich nicht nur die Kosten und die Zeit, die für die Erstellung des ersten MVPs. Ich spreche von den Änderungen und Anpassungen, die vorgenommen werden müssen, sobald es Kundenfeedback gibt.
Kundenfeedback soll nicht einfach auf einer Backlog-Liste notiert werden und anschließend monatelang nicht berücksichtigt zu werden. Anpassungen sind gegebenfalls innerhalb eines Tages umzusetzen, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen und auf Kundenfeedback zu reagieren.
Ich kann aus eigener Erfahrung berichten. Es ist ein großartiges Gefühl, wenn man in der Lage ist, Änderungen am Produkt innerhalb von Stunden durchzuführen. Das ist die Superkraft für Product Owner und Produkt Manager.
Kleinere Teams durch Low Code in Corporate Start-Ups
Der Produktverantwortliche oder das Produktteam müssen in der Lage sein, die Produkte selbst anzupassen. Sie kennen sowohl die Zielkunden als auch deren Probleme sehr gut. Sie sind die Experten dafür, wie das Produkt helfen kann, die Probleme der Kunden zu lösen oder neue Vorteile zu schaffen. Warum in aller Welt sollten sie gezwungen sein, jemand anderem zu sagen, wie das Produkt zu entwickeln ist.
Corporate Start-ups haben weder die Zeit, sich mit internen IT-Abteilungen zu streiten, noch haben sie die Zeit, zu warten, bis ein paar Freiberufler die Kapazität haben, für sie zu arbeiten. Es muss einen Weg geben, damit sie es selbst umsetzen können.
Weniger Budget für mehr Kundenfeedback
Meiner Meinung nach kann ein knappes Budget helfen, sich auf wichtige Themen zu konzentrieren. So gibt es keine Gefahr, Geld für unnötige Features zu verschwenden, weil das Budget dies nicht zulässt.
Doch je teurer die Entwicklung eines MVP ist, desto weniger Geschäftsideen werden validiert. Jede neue Geschäftsidee oder jedes neue Produkt ist eine Wette, denn niemand weiß im Vorfeld, ob sie erfolgreich sein werden. Wenn der Einsatz höher ist, gibt es weniger Versuche. Das verringert natürlich die Chance, tatsächlich zu gewinnen.
Tatsächlich ist es sogar noch schlimmer, wenn bereits viel Budget für erste MVPs ausgegeben wurde. Es ist viel schwieriger ein Produkt zu streichen, welches bereits sehr viel Budget gekostet hat. Leider ist diese Entscheidung oft unabhängig, ob das Produkt oder Service jemals eine positive Rendite erwirtschaften kann.
Das Ziel dieses Artikels ist es, Corporate Start-Ups oder Digitaleinheiten zu motivieren, mehr Produkte und Ideen mit echten Kundenfeedback zu validieren. Wir brauchen nicht noch mehr Produktideen auf schönen und ausgefallenen Power-Präsentationen. Wir brauchen mehr Möglichkeiten, tatsächlich Feedback zu bekommen und schnell Produkte zu entwickeln.
Was sind die Vorteile von Low Code für Corporate Start-Ups
Low Code bietet viele Vorteile und Möglichkeiten, insbesondere für Corporate Start-ups. Am besten ist es, mit einem kleinen Projekt zu beginnen und zunächst zu lernen. Wie fühlt es sich an eine Applikation mit Low Code zu entwickeln? Erfüllt es alle meine Anforderungen? Überzeugt mich die Entwicklungsgeschwindigkeit?
Brauchen Sie Unterstützung bei der Entwicklung von Softwareprodukten mit Low Code? Wir sind Experten im Bereich Low Code Entwickung und Beratung. Sprechen Sie uns gerne an.
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